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„Mitarbeitende könnten im Metaverse interagieren“

Das sagt Clarence Willard. Der für Europa zuständige Vice President of Sales von Planday erklärt im Interview, was KI mit Planungstools zu tun hat, warum Digitalisierung ein HR-Faktor ist – und warum sich seine Kollegen das Firmen-Logo tätowieren ließen.

Clarence Willard, Planday

„Moderne Unternehmenskultur muss sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden konzentrieren“, sagt Clarence Willard, Vice President of Sales Europe des Software-Anbieters Planday. (Foto: Planday)

elevatr: Clarence Willard, einige Ihrer Kollegen haben sich das Planday-Logo tätowieren lassen. Was braucht es für eine im wahrsten Sinne des Wortes so tiefgehende Verbundenheit mit einem Unternehmen? 

Clarence Willard: Es sind tatsächlich einige Plandayer unterwegs, die das Logo auf ihrer Haut verewigt haben. Ich selbst bin kein großer Fan von Tattoos und bin drum herumgekommen, aber unterstütze ihre Entscheidung vollkommen. Ich für meinen Teil bin seit fast acht Jahren Teil von Planday und es bedeutet mir viel mehr als Arbeit – es ist meine zweite Familie! Wir haben eine unglaubliche gemeinsame Reise hinter uns, die verbindet – und wir haben die besten Kundinnen und Kunden der Welt! Wenn das nicht genug Gründe für ein Tattoo sind, dann weiß ich auch nicht. 

Sie waren innerhalb der Company lange Regional Vice President Nordics und damit für Dänemark, Norwegen und Schweden zuständig. Sind Ihnen Unterschiede in der Mitarbeiterfindung und -bindung zwischen Deutschland und den nordischen Ländern aufgefallen? 

Meiner Erfahrung nach ist es insbesondere für Hotels in den nordischen Ländern schon länger schwierig gewesen, qualifizierte Mitarbeitende zu finden und langfristig zu halten. Aus diesem Grund hat sich dort bereits in den vergangenen Jahren eine moderne Unternehmenskultur entwickelt, die sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden konzentriert. Es werden verbesserte Benefits, mehr Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance angeboten.

In genau diesem Bereich setzt auch unser System an (eine Software für digitale Personalplanung und Zeiterfassung , Anm. d. Red.), denn es gibt den Mitarbeitenden Flexibilität in der Gestaltung der eigenen Arbeitszeit. In Deutschland ist es leider keine Seltenheit, dass in Hotels die Schichtpläne noch in Papierform ausgehängt werden. Dabei gibt es digitale Tools, um diese mühelos zu erstellen und elektronisch zu übermitteln. Das ist extrem wichtig, auch im HR-Prozess.

Also wird Digitalisierung zum Wettbewerbsfaktor im HR?

Absolut. Moderne Technologien und digitale Prozesse sind im Wettbewerb um neues Personal entscheidend. Das spricht auch die jüngere Generation an. Sie erwartet eine transparente und digitale Kommunikation innerhalb des Betriebs und entscheidet sich oft auch basierend darauf für oder gegen ein Unternehmen.

Stichworte Metaverse und KI: Welche digitalen Tools werden wir künftig nutzen?

Schon jetzt können Hotels und Restaurants beispielsweise virtuelle Räume schaffen. So könnten Mitarbeitende im Metaverse miteinander interagieren und geschult werden. Ein Vorteil davon wäre, dass beispielsweise die Zusammenarbeit innerhalb von Hotelketten von den Standorten der einzelnen Häuser entkoppelt wird und alle Angestellten einen einheitlichen Standard in ihrer Arbeit verfolgen können. Aber auch der gezielte Einsatz einer KI bringt zukünftig viele Vorteile mit sich. Ein KI-gestützter Schichtplan, gekoppelt an das Reservierungssystem, ermöglicht beispielsweise die Planung anhand der Auslastung. Auf diese Weise wird jede Stunde der Mitarbeitenden präzise kalkuliert und das Personal kann ökonomischer arbeiten.

„Die jüngere Generation erwartet transparente und digitale Kommunikation innerhalb eines Betriebs und entscheidet sich oft auch basierend darauf für oder gegen ein Unternehmen.”

Thema ökonomisch arbeiten: Wie wichtig ist den Mitarbeitenden Sinnhaftigkeit bei der Wahl ihres Arbeitgebers?

Ohne Sinnhaftigkeit wäre das, was wir machen, wofür wir stehen und was wir versuchen zu verändern, überflüssig. Die Nordics beispielsweise achten bei der Wahl ihres Jobs genau darauf, dass dieser mit ihren Werten vereinbar ist. Auf diese Weise bekommen die Mitarbeitenden auch eine tiefe Verbindung zu ihrer Tätigkeit und zum Unternehmen. Wir selbst vermitteln unseren Mitarbeitenden einerseits eine klare Vision – und fördern andererseits ihre individuelle Entwicklung. So möchten wir sicherstellen, dass das ganze Team das Gefühl hat, einen positiven Einfluss auf die Arbeitswelt zu haben – und dass es den Wert der Arbeit für Kunden und Kollegen erkennt.

Welche Werte kommunizieren Sie im Team?

Im Vordergrund stehen bei uns die Menschlichkeit und das Team an sich. Jeder in unserem Team kann offen Feedback und Ideen einbringen. Dabei ist es egal, ob sich an Kollegen oder Kolleginnen gewendet wird oder an den CEO. Jedes Teammitglied ist gleich wichtig! Unsere Philosophie basiert auf der Überzeugung, dass Unternehmen am besten funktionieren, wenn ihre Mitarbeitenden engagiert und motiviert sind. Es ist uns deshalb wichtig, dass sich unsere Plandayer wohlfühlen. Die in Deutschland noch oft verbreitete Ansicht, ein Acht-Stunden-Tag ist Pflicht und nur in der Freizeit ist Platz für Entspannung, haben wir bei uns nicht. 

Wie wichtig sind Incentives und gemeinsame Aktivitäten wie Offsites dabei?

Äußerst wichtig. Sie festigen das Teamgefühl und stärken die Motivation der Mitarbeitenden. Teammitglieder können dadurch auch außerhalb des Arbeitsumfeldes miteinander interagieren, sich besser kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Das spiegelt sich später positiv in der Arbeitsatmosphäre und Produktivität wider. In Kopenhagen gibt es beispielsweise täglich einen großen Teamlunch in der Kantine – mehr als 100 Personen kommen zusammen und essen Mittag wie eine große Familie – aber wir organisieren beispielsweise auch Schnitzeljagden oder Bootstouren.

Interview: Verena Usleber

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