„Hospitality ist Komfort, Style und Inspiration“

elevatr: Knud Erik Hansen, wie beschreiben Sie den Designstil von Carl Hansen & Søn in einem Satz?

Knud Erik Hansen: Passionierte Handwerkskunst mit Hingabe für Qualität und zeitloses Design.

Wenn Ihr Leben eine Stilepoche wäre – welche wäre es und warum?

Ich würde sagen das „Danish modern movement“ der 1950er- und 1960er-Jahre. Zu dieser Zeit wurde auch der Großteil unserer Möbelkollektion entworfen. Ich selbst wurde 1950 geboren, im selben Jahr, in dem auch der Wishbone Chair vorgestellt wurde. Ich wuchs ganz in der Nähe unserer Familien-Werkstatt auf, in der auch Hans J. Wegner, der heute als einer der berühmtesten Möbeldesigner des 20. Jahrhunderts gilt, ein häufig gesehener Gast war. Ich bin stolz darauf, dass ich selbst Teil dieser Zeit sein konnte – auch weil es mir ein Verständnis dafür gibt, was der Kontext und Hintergrund, die Gedanken hinter unserer Kollektion der 1950er- und 1960er-Jahre waren. Heute ist es für mich eine Ehre, einem weltweiten Publikum unsere Möbel im Stile des „Danish modern movements“ präsentieren zu können. 

Mit Hospitality verbinden Sie …

… Entspannung und Komfort, aber auch Style und Inspiration. Da ich durch meinen Beruf viel reise, schätze ich Hotels und Restaurants, die bei der Einrichtung Wert legen auf Qualität, natürliche Materialien und Design. Das macht für mich die Experience aus und ist die Basis dafür, sich entspannen und neue Energie schöpfen zu können.

Was ist ein „magischer Ort” für Sie?

Ich liebe es, Zeit in unserem Werk in Dänemark zu verbringen. Der Geruch der Holzspäne, die emsige Umtriebigkeit der Handwerker, das peitschenartige Geräusch der Papierkordel beim Flechten der Sitzflächen und Lehnen, und die fast schon tänzelnden Bewegungen der Schreiner, wenn sie das Holz schleifen – das alles zusammen ist Magie für mich. Manchmal, wenn ich so durch unsere Fabrik gehe, wünschte ich mir, dass meine Eltern und Großeltern sehen könnten, wie weit wir es gemeinsam geschafft haben.

… und ein magischer Ort in der Hotellerie?

Meinen nächsten Urlaub würde ich gern im Nobis Hotel in Palma de Mallorca verbringen. Ein 37-Zimmer-Haus, das von dem schwedischen Architekten Wingårdhs mit viel Respekt für die Historie des Gebäudes gestaltet wurde und zu dem Carl Hansen & Søn einige Möbel beisteuern durfte.

Welches sind drei Orte in Ihrer Heimat Dänemark, die man gesehen haben sollte?

Meine Heimat, die Insel Fünen, ist ein echtes dänisches Juwel. Dort kann man nicht nur die wunderbare Natur mit ihrer Küste bewundern, sondern auch Sehenswürdigkeiten wie die Schlösser Hindsgavl und Egeskov besuchen. Spannend ist auch die Stadt Odense, in welcher der Dichter und Schriftsteller H.C. Andersen geboren wurde.

Außerdem ist die berühmte Bredgade in Kopenhagen ein Must-See für Design-Interessierte. Die bekannte Straße für Design, Kunst und Interior führt direkt zum Designmuseum Danmark. Wer Kopenhagen besucht, darf natürlich auch das ehemalige Radiohuset (dt. Radiohaus, Anm. d. Red.) nicht verpassen. Es wurde von Vilhelm Lauritzen gestaltet. Alles darin ist handgemacht; von den Türknäufen über die Spiegel bis hin zu allen Einbauten. Lauritzen hat mit der sogenannten Foyer Serie auch spezielle Sitzmöbel entworfen, die wir bei Carl Hansen & Søn heute in unserer Sammlung haben dürfen.

Sammeln Sie auch privat etwas?

Da ich mich generell sehr für Historie und die Geschichte der Möbel im Speziellen interessiere, sammeln meine Ehefrau und ich Antiquitäten. Jedes Exemplar ist ein Stück Geschichte – man kann die Handwerkskunst darin förmlich spüren. Mein Lieblingsstück ist eine handgefertigte silberne Teekanne von Georg Jensen, die ungefähr aus dem Jahr 1900 stammt. Ich liebe die Handwerkskunst dahinter, sowie wie die glatte Oberfläche der Teekanne, die das Licht in dem warmen Silber reflektieren lässt.

Was ist Ihr liebstes Stück von Carl Hansen & Søn?

Der VLA26 Vega-Stuhl, den wir vergangenes Jahr präsentiert haben. Er ist leicht, bequem sieht fantastisch aus und ist auch noch stapelbar. Wenn mehrere Stühle nebeneinander stehen, hat man fast den Eindruck von Wellen, die sich aus den Kurven der Stuhllehnen ergeben. Entworfen hat ihn Vilhelm Lauritzen im Jahr 1956. Ein weiteres Lieblingsstück ist für mich der CH88 – zeitlos, praktisch, bequem und ebenfalls stapelbar. Wenn ich nach Kopenhagen fahre, übernachte ich immer im Hotel SP34 – dort steht überall der CH88 und es ist toll zu sehen, wie der Stuhl in jedem Setting anders aussieht.

Welche Frage hätten wir Ihnen stellen sollen?

Planen Sie spannende Objektmöbel in der Zukunft, worauf meine Antwort gewesen wäre: ja!

Ihre letzten Worte vor dem Aussteigen aus dem Aufzug sind …

... wir freuen uns auf eine spannende Zukunft mit zeitlosen Möbelklassikern und spannenden Neuheiten, die die Herzen der Möbelliebhaber höherschlagen lassen.

* #talk to me: Im elevatrSmalltalk geben unsere Community Partner ganz persönliche Einblicke in ihren Alltag und ihre Gedankenwelt.