Lobby: Jan, was ist bei der I Live-Brand Rioca der Elevator für erfolgreiches Storytelling?
Jan Hollaender: Eine gute Geschichte ist unkompliziert und zugänglich, mit einem roten Faden, inklusive Überraschungsmomenten. Sie zieht dich mit ihren Protagonisten in eine andere Welt hinein. Und für mich das Wichtigste: Sie ergreift dich und all deine Sinne. Bei Rioca wollen wir es ermöglichen, die Herzlichkeit der Stadt Rio zu erleben. Brasilien spiegelt sich in unserem Design, unserer Dekoration und in unseren Ritualen wider. Zum Evening-Ritual gehört zum Beispiel das Läuten unserer Saideira-Glocke, um den Tag zu beenden. Beim Freetime-Ritual wird ein Lieblingssong aus der Heimat aufgelegt und lautstark mitgesungen. Egal, wie schräg und schief. Dazu auch noch tanzen? Let’s go. Das Wichtigste ist eben unsere Crew, die zum größten Teil aus Brasilien stammt. Sie bringt den brasilianischen Spirit und das nötige „Salz in der Seele“ mit, um unsere Geschichte erlebbar zu machen.
Going up: Was bedeutet für dich „Smartness“ im Interior?
Smarte Konzepte und immer einen Schritt weiterzudenken. Angefangen bei der Bauplanung, um das Optimum aus einer Fläche herauszuholen und verschiedene Lebensbereiche auf kleinem Raum zu realisieren: Funktional aufgebaut, gleichzeitig wohnlich und warm. Weiter geht es über nachhaltige und transparente Produktionen und Lieferketten, bis hin zu einem ressourcenschonenden Innenausbau. Smartness im Interior bedeutet auch, dass ein Apartment sich weiterentwickeln und verändern kann, ohne dass es eines kompletten Austauschs bedarf. Zudem: Apartments wie auch Hotelzimmer sind bereits auf dem Weg, kleine Smart Homes zu werden. Diese müssen intuitiv nutzbar sein und Gästen wie Mitarbeitenden den Alltag erleichtern. Beispielsweise wenn die Jalousien zur gewünschten Zeit hochfahren, während sich die Kaffeetasse langsam füllt und der Lieblingssong läuft.
Rooftop: Wie sieht Innovation im Segment der Serviced Apartments aus?
Die Magie der Serviced Apartments liegt darin, dass wir die Möglichkeit haben, Menschen auf einem oder mehreren Lebensabschnitten zu begleiten – und diese sogar mitzugestalten. Wir geben unseren Gästen eine Heimat und einen Lebensraum auf Zeit. Dies gilt es in der Zukunft noch viel stärker in den Vordergrund zu stellen. Gemeinschaftsbereiche spielen hier eine große Rolle – Begegnungen schaffen und Verbindungen herstellen. Longstay-Digital Nomads und Studierende aus dem Ausland treffen auf die Midstay-Geschäftsleute und eine bunte Mischung an Shortstay-Gästen. Es wird zusammen gelacht, gearbeitet, gefeiert und auch mal geweint. Nach einem aufregenden Tag in einer neuen Stadt sollte niemand direkt in die Einsamkeit des eigenen Apartments gehen müssen.
Dein abschließender Gedanke zu #thinkhospitalityforward?
Sicher kann man mit genau diesem Gemeinschafts-Gedanken Hospitality in die Zukunft denken. Was wäre beispielsweise mit einem nachhaltigen Fuhrpark, den alle nutzen können? Was wäre, wenn wir gemeinsam gärtnern? Ich kann es kaum erwarten, mit unseren Gästen etwas an die Gemeinschaft und die Umwelt zurückzugeben!
Interview: Verena Usleber
Jan Hollaender, Senior Operations Manager Hospitality I Live Group, war vor seiner aktuellen Position unter anderem bei Hilton sowie Mandarin Oriental im In- und Ausland tätig.