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„Kulinarik ist mein größtes Hobby”

André Macionga, ehemals Restaurantleiter & Chefsommelier von Starkoch Tim Raue, hat in Berlin seine eigene Gastronomie eröffnet. Im Fokus: Wein. Ein Food-Talk mit flüssiger Komponente (und „Schnibbelchen“).

 

Wein oder nicht Wein? Diese Frage stellt sich nicht für André Macionga, der 16 Jahre lang Chefsommelier im „Restaurant Tim Raue“ war. (Foto: Restaurant Macionga)

  • (Fotos: Restaurant Macionga)

André Macionga, 2013 „Sommelier des Jahres“ der F.A.Z. und 2017 „Gastgeber des Jahres“ im Gault&Millau, hatte schon früh eine Leidenschaft für das Abtauchen in die Welt der Aromen. Das Kombinieren von verschiedenen Geschmäckern, die Mischung von Speis und Trank – das Zusammenspiel faszinierte André bereits in früher Jugend.

16 Jahre lang war er Restaurantmanager und Sommelier im „Restaurant Tim Raue“, das seit 2012 zwei Michelin Sterne führt. Weine verkauft der Experte schon länger. 2023 hat er sich in Berlin mit dem „Restaurant Macionga“ selbständig gemacht – Sebastian Leyer ist Küchenchef.

elevatr: André, in drei Worten – was darf an einem gelungenen Abend nicht fehlen?

André Macionga: Viel guter Wein!

Wer oder was inspiriert dich?

Meine wundervolle Verlobte Pia.

Rot oder weiß?

Das hängt sehr stark von meiner Stimmung und Gesellschaft ab. Am liebsten aber beides.

Du warst 16 Jahre lang Chefsommelier im „Restaurant Tim Raue“ und hast dich auf eigene Cuvées spezialisiert. Welchen Wein sollte jeder einmal im Leben probiert haben?

Es ist wie es ist... André Macionga Cuvée und Vega Sicilia Unico Reserva Especial.

Was war zuletzt etwas Überraschendes über Wein, das du neu dazugelernt hast?

Ich lerne jeden Tag und mit jeder Flasche, die ich öffnen darf, dazu. Etwas Überraschendes jedoch darf ich seit zwei Jahren in der Praxis auf unserem eigenen Weingut auf La Palma dazu lernen.

Du nennst dein Restaurant auch „Gourmettempel mit Kneipenvorraum“. Was ist dir lieber: Gourmettempel oder Kneipenvorraum?

Im Optimalfall einen ausgiebigen Apero am Tresen, ein einzigartiges Essen im Gourmettempel und im Vollsprint ein paar Absacker in der Kneipe.

Welches Gericht schmeckt für dich nach zu Hause?

Die besten Kohlrouladen auf diesem Planeten von meinem Vater gekocht. Genauso aber die „Schnibbelchen“, also Muskelfleisch aus dem Hinterschinken des Schweins, zubereitet von meinen Schwiegereltern in der traumhaft schönen Vulkaneifel.

Ihr bietet ein sogenanntes „Urkraftmenü“ an. Was ist eure Urkraft als Team?

Die gemeinsame Leidenschaft für sehr gute und einzigartige Produkte und die Passion zum Genuss ist die Kraft, die uns jeden Tag antreibt.

Wo verbringst du deinen freien Abend?

Am liebsten in tollen Restaurants. Kulinarik ist das mit Abstand größte Hobby, das ich habe. Dementsprechend befasse ich mich damit jeden Tag und versuche von überall Ideen mitzunehmen.

Was muss die Gastronomie der Zukunft bieten, um erfolgreich zu sein?

Uns muss vor allem bewusst sein, dass wir nur im Team funktionieren. Demnach ist es ein absolutes Muss, seine Mitarbeitenden fair zu entlohnen, Arbeitszeiten im Blick zu haben und sie als elementaren Teil des großen Ganzen zu sehen. Nur dann können wir das auch an unsere Gäste vermitteln.

Was hätten wir dich fragen sollen?

Ist es noch zu früh für Wein? 

Interview: Verena Usleber

 

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Das „Restaurant Macionga“ hat 2023 nahe des Berliner Kurfürstendamms eröffnet. Küchenchef Sebastian Leyer serviert vor allem regionale Küche, die mit ihren „Natur-Aromen“ überraschen soll. Sommelier und Weinmacher André Macionga empfiehlt dazu seine Wine Pairings.