
(Foto: Markus C. Hurek)
Wie schätzen Sie die aktuelle und zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Reisemarkt ein? Welche Stärken sehen Sie, und in welchen Bereichen besteht aus Ihrer Sicht Nachholbedarf?
Deutschland ist ein starker und wettbewerbsfähiger Tourismusstandort: Als internationales Reiseziel liegen wir unter den Top Ten. Wir sind das Top-Messe- und Geschäftsreiseziel in Europa und gleichzeitig einer der größten touristischen Quellmärkte weltweit. Deutschland punktet als Destination mit seiner Vielfalt – von Stränden und Bergen über unterschiedlichste Städte bis hin zu einer bunten Kultur- und Eventszene. Nicht zu vergessen die hunderttausenden Unternehmer und Gastgeber, die ihren Kunden tolle Erlebnisse in nah und fern ermöglichen. Und doch gibt es Handlungsbedarf: Standortkosten und Bürokratie laufen aus dem Ruder. Unsere Visaverfahren müssen zudem schneller und digitaler werden. Hier brauchen unsere Kunden und Unternehmen politische Unterstützung.
Inwieweit ist die bestehende Infrastruktur – etwa Messegelände, Flughäfen oder der öffentliche Nahverkehr – aus touristischer Perspektive international wettbewerbsfähig? Gibt es konkrete Handlungsfelder, die Sie für besonders dringlich halten?
Auch hier gilt: Deutschland ist im internationalen Vergleich grundsätzlich gut aufgestellt. Aber wir leben vor allem von der Substanz. Es braucht Investitionen in Straße, Schiene und auch manches Messegelände. Da bauen wir unter anderem auf das jüngst beschlossene Investitionspaket des Bundes. Und auch ein Boost in Sachen digitaler Infrastruktur ist überfällig. Andere Länder sind uns hier definitiv einen Schritt voraus.
Welche operativen und strategischen Herausforderungen sehen Sie derzeit für Ihre Mitgliedsunternehmen? Und wie wirken sich diese auf deren Positionierung im internationalen Wettbewerb aus?
Die Kosten für die Unternehmen und in der Folge auch die Kunden sind in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Diese Kostenspirale muss dringend durchbrochen werden, unter anderem durch politische Maßnahmen wie die im Koalitionsvertrag angekündigten Steuersenkungen z. B. in Luftverkehr und Gastronomie. Sonst verliert unser Standort an Attraktivität und Konnektivität – beides ist im internationalen Wettbewerb pures Gift.
Interview in Kooperation mit mrp Hotels für das Expert Paper: „Booking the Future Vol. 3“

Was dich sonst erwartet – ein Blick ins Expert Paper
„Booking the Future Vol. 3“ zeigt, was 2025 die Hotelimmobilienbranche bewegt:







