Lobby: David-Friedemann Henning, bei der Entwicklung des Brand-Relaunchs hat Big Mama auf einen agilen Prozess gesetzt. Was ist dabei das zukunftsweisende Moment?
Unsere Brand wurde in den vergangenen Jahren mit starken Werten aufgeladen, vor allem durch unsere Mitarbeitenden. Diese Werte konnten wir im Zuge des agilen Prozesses zusammen mit Mitarbeitenden sowie Stammgästen herausarbeiten und in die Neugestaltung einfließen lassen. Denn das starke und gewachsene Fundament ist das, was uns von Marken unterscheidet, die auf dem Reißbrett geplant wurden, um beispielsweise ein gewisses Segment im Markt zu besetzen. Wir sind echt, nicht aufgesetzt. Unser USP ist Vielfalt, Mut und unser Herz für Gastfreundschaft. Konkreter: Zentrale Lagen, gute Betten, starke Drinks und ein #mamamade Frühstück. Aber vor allem ist Big Mama ein Ort zum Bleiben, Entdecken, Zusammensein und um gemeinsam einfach eine gute Zeit zu haben.
Going up: Welches Potenzial hat der Prozess für das Employer Branding?
Durch das frühe Einbeziehen unserer Mitarbeitenden und deren Engagement während des Prozesses haben wir eine starke Identifikation mit der Marke erreicht. Wir sind alle sehr stolz darauf, daran mitgewirkt zu haben. Eine wichtige Erkenntnis für uns ist, dass eine Marke definitiv nicht nur eine ausschlaggebende Außenwirkung hat, über die sonst oft sehr viel mehr gesprochen wird. Gerade für uns als junges Unternehmen, das nun wachsen möchte, sind die Innenwirkung und Identifikation der Mitarbeitenden wahnsinnig viel wert. Gemeinsam waren wir schon immer stark und mit dem Markenauftritt fühlen wir uns noch ein bisschen stärker. Natürlich ist eine starke Brand auch extrem wichtig, um neue Mitarbeitende zu finden und für uns zu gewinnen – vor allem, wenn das ganze Team als Brand Ambassador auftritt und nicht nur eine Handvoll Menschen.
Rooftop: #bigmamacares – for whom? Was sind die Expansionsziele der Marke?
Unser Claim #bigmamacares steht einerseits für unsere Mitarbeitenden, wir sehen uns als Familie und helfen und unterstützen uns in jedem möglichen Sinne – das ist gelebte Wertschätzung.
Was die Expansion der Brand angeht: Mein großes Ziel ist es, meinen Geburtstag 2030 in unserem ersten eigenen Haus in London zu feiern. Aktuell schauen wir uns bereits intensiv neue Standorte an und konzentrieren uns dabei auf B- und C- Destinationen. In Frage kommen Bestandsimmobilien mit 50 bis 150 Zimmern, die einen Betreiber suchen. Dabei wäre auch denkbar, dass wir ein Objekt erwerben. In der Renovierung von Bestandsimmobilien verfügen wir über Expertise, so dass wir hier sehr schnell von einer Übergabe zum Betrieb eines Hotels kommen könnten. Unser schnell erweiterbares und hochautomatisiertes Tech Stack im Hintergrund ermöglicht uns zudem, den Mitarbeitenden vor Ort repetitive Arbeit abzunehmen und so genug Zeit zu schaffen, damit sie sich um die Gäste kümmern können.
Interview: Verena Usleber
More about the Brand
Im Zuge des Brandingprozesses haben sich die Big Mama Hotels mit Häusern in Berlin und Leipzig auch an den Sinus Milieus orientiert, um eine wertebasierte, psychografische Zielgruppe zu identifizieren, die zur Brand passt. Die größte Schnittmenge ergab sich mit der sogenannten Adaptiv-Pragmatischen Mitte. Dabei handelt es sich um eine Klientel, die besonders flexibel sein möchte – sei es Alleinreisende, Pärchen oder Familien. Diese Klientel benötigt auf der einen Seite viel Sicherheit und liebt Pragmatismus – ist aber auch sehr entdeckungsfreudig und hat einen hohen Unterhaltungsanspruch. David-Friedemann Henning: „Wir glauben, dass wir mit Big Mama Hotels das perfekte Match sind.“